In den letzten Jahren wurde die Beziehung zwischen dem Darm und unserer allgemeinen Gesundheit zunehmend untersucht. Forscher haben herausgefunden, dass eine Vielzahl guter Bakterien eine Menge gesundheitliche Vorteile bietet, darunter die Funktion des Immunsystems und eine verbesserte psychische Gesundheit.

Leider wirkt sich unser moderner Lebensstil negativ auf die Darmgesundheit aus: Stress, Schlafmangel und eine ungesunde Ernährung können unser Darmmikrobiom schädigen. Eine Dysbiose führt zu nachteiligen gesundheitlichen Folgen, da das Darmmikrobiom auch Entzündungsreaktionen beeinflusst.

Was können Sie, als Ernährungsfachkraft, also tun, um Ihren Kunden zu helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Darmgesundheit zu verbessern?

Darmgesundheit und Entzündungen

Der Begriff "Darmgesundheit" bezieht sich auf die Funktion und das Gleichgewicht der Bakterien im Magen-Darm-Trakt. Ein gesunder Darm kommuniziert über Nerven und Hormone mit dem Gehirn, was zur Erhaltung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens beiträgt.

Er enthält auch gesunde Bakterien und Immunzellen, die Bakterien, Viren und Pilze abwehren, die alle für einen gut funktionierenden Körper notwendig sind.
Wie die Forschung zeigt, kann eine Vielzahl guter Bakterien im Darm psychische Symptome verbessern, Fettleibigkeit bekämpfen und die Funktion des Immunsystems stärken [4].

Darmbakterien produzieren nachweislich auch Neurotransmitter (z. B. Serotonin), die zusätzlich entzündungshemmend wirken [8,9].

Entzündungen sind die natürliche Reaktion des Körpers zum Schutz vor Infektionen, Verletzungen oder Krankheiten. Dies ist zwar ein natürlicher Prozess, der dem Körper hilft zu heilen und sich vor Schaden zu schützen, doch kann eine chronische Entzündung dem Körper Schaden zufügen und sogar zu schädlichen Krankheiten führen.

Zu den Symptomen von Entzündungen gehören in der Regel Müdigkeit, Schwellungen und Magen-Darm-Probleme. Sie können durch Stress, abnorme Immunreaktionen, Übergewicht oder eine schlechte Ernährung verursacht werden [1,2,3].

Wie wirkt sich eine Entzündung auf die Darmgesundheit aus?

Nachdem wir nun geklärt haben, was Entzündungen und Darmgesundheit sind, wollen wir nun erörtern, wie sie sich gegenseitig beeinflussen.

Von einer Dysbiose spricht man, wenn die schlechten Darmbakterien die guten überwiegen, wodurch ein Zustand chronischer Entzündung entsteht, der eine Reihe von Entzündungskrankheiten (wie Diabetes, Asthma oder CED) begünstigt. Dieses Ungleichgewicht im Darm kann durch hohe Stressbelastung, Antibiotika, falsche Schlafgewohnheiten und eine schlechte Ernährung verursacht werden.

Darüber hinaus kann eine Entzündung die Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme beeinträchtigen, wodurch das Darmmikrobiom gestört und die Gesundheit des Verdauungssystems beeinträchtigt wird [5].

Top-Tipps zur Verringerung von Entzündungen

Als Ernährungsfachkraft können Sie Ihren Kunden helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Darmgesundheit durch eine Änderung der Ernährung und des Lebensstils zu verbessern [10]. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie sie auf diesem Weg unterstützen können.

Mehr entzündungshemmende Lebensmittel aufnehmen

Das was man sich auf den Teller legt, hat einen immensen Einfluss auf die Darmgesundheit und Entzündungen. Wenn Sie Ihre Kunden zu einer entzündungshemmenden Ernährung ermutigen, wird dies einen großen Beitrag zur Verbesserung der Darmgesundheit leisten.

Sie sollten also die Kunden dazu motivieren eine nährstoffreiche, pflanzliche Ernährung zu sich zu nehmen. Zu besonders vorteilhaften Lebensmitteln gehören zum Beispiel Obst, Gemüse, Kurkuma, grüner Tee, fetter Fisch und Olivenöl. Außerdem sollten Ihre Kunden den Verzehr von tierischen Produkten, verarbeiteten Lebensmitteln, übermäßigem Alkohol und Zucker reduzieren [6,7].

Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen

Probiotika fördern die gesunden Darmbakterien und bekämpfen gleichzeitig die schlechten Bakterien. Es wird daher empfohlen, sie in die Ernährung Ihrer Kunden aufzunehmen [11].

Weitere Nahrungsergänzungsmittel, die Entzündungen reduzieren können, sind alle B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Magnesium. Achten Sie darauf, die Ernährung jedes einzelnen Kunden zu bewerten, um sicherzustellen, dass Sie ihm die richtige Nahrungsergänzung empfehlen.

Schlafqualität verbessern

Studien zeigen, dass sich Schlafmangel negativ auf die Darmgesundheit und Entzündungen auswirkt [12]. Es wird empfohlen, jede Nacht 7 bis 8 Stunden zu schlafen, um Vorteile für die allgemeine Gesundheit zu erzielen.

Flüssigkeitszufuhr erhöhen

Ausreichend Wasser zu trinken wirkt sich nachweislich positiv auf die guten Bakterien im Darm aus und verringert die allgemeine Entzündungsreaktion des Körpers [13].

Stress abbauen

Chronischer Stress wirkt sich negativ auf Ihren Körper aus und führt zu schweren Entzündungen. Sie können Ihren Kunden helfen, Stress durch Meditation, Yoga, Lesen und andere Praktiken der Selbstfürsorge abzubauen.

Langsamer essen

Sie können Ihre Kunden ermutigen, ihre Mahlzeiten langsamer zu essen, um eine bessere Verdauung und Nährstoffaufnahme zu fördern. Dadurch werden auch Entzündungen verringert und die Darmgesundheit gefördert [14].

Körperliche Betätigung

Bewegung wirkt sich nachweislich positiv auf die Werte der Krankheitsaktivität, Entzündungsmarker und die Darmgesundheit aus [15]. Um von den Vorteilen zu profitieren, wird empfohlen, mindestens vier- bis fünfmal pro Woche 30 bis 45 Minuten aerobes Training und 10 bis 25 Minuten Kraft- oder Widerstandstraining zu absolvieren.

Zusammenfassung

Chronische Entzündungen verursachen eine ganze Reihe von Symptomen, die sich negativ auf die Gesundheit Ihrer Kunden auswirken können. Die Darmgesundheit ist ein Faktor, der die Entzündung beeinflusst.

Ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom kann die Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und sich negativ auf die Verdauungsgesundheit auswirken. Da eine Verbesserung der Darmgesundheit die Entzündung reduziert, können Sie Ihren Kunden durch eine Umstellung der Ernährung und des Lebensstils zu einer besseren Gesundheit verhelfen.

Referenzen:

  1. National Cancer Institute. (2015). Risk factors: Chronic inflammation. National Cancer Institute https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/chronic-inflammation.

  2. InformedHealth.org (2018) What is inflammation? Institute for Quality and Efficiency in Health Care. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279298/

  3. Kolb, H., & Mandrup-Poulsen, T. (2010). The global diabetes epidemic as a consequence of lifestyle-induced low-grade inflammation. Diabetologia, 53(1), 10–20. https://doi.org/10.1007/s00125-009-1573-7

  4. Quigley E. M. (2013). Gut bacteria in health and disease. Gastroenterology & hepatology, 9(9), 560–569. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3983973/

  5. Integrative HMP (iHMP) Research Network Consortium (2014). The Integrative Human Microbiome Project: dynamic analysis of microbiome-host omics profiles during periods of human health and disease. Cell host & microbe, 16(3), 276–289. https://doi.org/10.1016/j.chom.2014.08.014

  6. Bolte LA, Vich Vila A, Imhann F, et alLong-term dietary patterns are associated with pro-inflammatory and anti-inflammatory features of the gut microbiomeGut 2021;70:1287-1298. https://gut.bmj.com/content/70/7/1287

  7. Szeto, Y. T., Kwok, T. C., & Benzie, I. F. (2004). Effects of a long-term vegetarian diet on biomarkers of antioxidant status and cardiovascular disease risk. Nutrition (Burbank, Los Angeles County, Calif.), 20(10), 863–866. https://doi.org/10.1016/j.nut.2004.06.006

  8. O'Mahony, S. M., Clarke, G., Borre, Y. E., Dinan, T. G., & Cryan, J. F. (2015). Serotonin, tryptophan metabolism and the brain-gut-microbiome axis. Behavioural brain research, 277, 32–48. https://doi.org/10.1016/j.bbr.2014.07.027

  9. Domínguez-Soto, Á., Usategui, A., Casas-Engel, M.d.l. et al. Serotonin drives the acquisition of a profibrotic and anti-inflammatory gene profile through the 5-HT7R-PKA signaling axis. Sci Rep 7, 14761 (2017). https://doi.org/10.1038/s41598-017-15348-y

  10. Pahwa R, Goyal A, Bansal P, et al. (2021) Chronic Inflammation.StatPearls Publishing https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK493173/

  11. Hemarajata, P., & Versalovic, J. (2013). Effects of probiotics on gut microbiota: mechanisms of intestinal immunomodulation and neuromodulation. Therapeutic advances in gastroenterology, 6(1), 39–51. https://doi.org/10.1177/1756283X12459294

  12. Irwin, M. R., Olmstead, R., & Carroll, J. E. (2016). Sleep Disturbance, Sleep Duration, and Inflammation: A Systematic Review and Meta-Analysis of Cohort Studies and Experimental Sleep Deprivation. Biological psychiatry, 80(1), 40–52. https://doi.org/10.1016/j.biopsych.2015.05.014

  13. Ganio, M. S., Armstrong, L. E., Casa, D. J., McDermott, B. P., Lee, E. C., Yamamoto, L. M., Marzano, S., Lopez, R. M., Jimenez, L., Le Bellego, L., Chevillotte, E., & Lieberman, H. R. (2011). Mild dehydration impairs cognitive performance and mood of men. The British journal of nutrition, 106(10), 1535–1543. https://doi.org/10.1017/S0007114511002005

  14. Daubenmier, J., Kristeller, J., Hecht, F. M., Maninger, N., Kuwata, M., Jhaveri, K., Lustig, R. H., Kemeny, M., Karan, L., & Epel, E. (2011). Mindfulness Intervention for Stress Eating to Reduce Cortisol and Abdominal Fat among Overweight and Obese Women: An Exploratory Randomized Controlled Study. Journal of obesity, 2011, 651936. https://doi.org/10.1155/2011/651936

  15. Ertek, S., & Cicero, A. (2012). Impact of physical activity on inflammation: effects on cardiovascular disease risk and other inflammatory conditions. Archives of medical science: AMS, 8(5), 794–804. https://doi.org/10.5114/aoms.2012.31614